Es begann im Alter von 2 Jahren, als der junge Arno seine Liebe zu den Hautflüglern entdeckte und gedeihen ließ. Untypisch für einen Imker, wie er meint, waren es anfangs doch die Hummeln, die es ihm angetan hatten und sein Herz zum Rasen brachten. Als 3-Jähriger grub er dann ein solches Nest aus und brachte es dem Opa. Die Kronhofers hatten fortan bis zu 20 Hummelnester rund ums Haus stehen, ein erster Beweis, dass hier jemand drauf und dran ist, seine Be-rufung zu finden. Mit 7 schenkt ihm der Nachbar (endlich) einen eigenen Bienenschwarm und setzt so den Beginn einer Love-Story. Wenn Arno an seine Kindheit am Hof denkt, steigt ihm sofort der Duft eines frisch geöffneten, in Tracht stehenden Bienenstocks (also ein Volk, das von der Natur mit Nektar reich beschenkt wurde) in die Nase. „Und dann herzhaft in a Wabn’ einibeiß’n“, lacht er. Scheinbar ein höchst lukullisches Ereignis, das ich selbst leider nicht näher beurteilen kann. Denke ich hingegen an meine Kindheit und die Bienen der 1980er-Jahre zurück, sehe ich den Nachbar meiner Oma, einen grimmigen alten Mann, der sich jedes Mal wie Neil Armstrong in einen weißen Schutzanzug schmiss, bevor er seine Bienenvölker fliegen ließ. Ein bizarrer und (scheinbar) gefährlicher Moment, bei dem wir Nachbarskinder immer das Weite suchten. Bei Arno Kronhofer ist das natürlich nicht so, er betreibt eine Schauimkerei und teilt seine Gäste schon mal zur freiwilligen und gar nicht gefährlichen Hilfsarbeit am Bienenareal ein. Immerhin handelt es sich bei den 80.000 Insekten um die sanftmütige Carnica-Biene, um die in ganz Europa sowieso ein G’riss herrscht, weil sie so lieb ist. Kronhofer weiß als jahrelanger Destinationsmanager natürlich bestens, dass Spezialisierung in einem eher gesättigten Markt nicht schadet und so sieht er auch sein Angebot als „Urlaub beim Imker“ gut zum bäuerlichen Mitbewerb differenziert. Eine ursprüngliche Landwirtschaft, Sehnsuchtspotential vieler Städter und Klischeebild aus der Werbung, findet man hier nicht. Ein eher modern gehaltener, schnörkelloser Zubau mit großräumigen Appartements lockt auch im Winter viele (internationale) Gäste, die das nah gelegene Nassfeld, Kärntens größtes Skigebiet, schätzen. Und nicht nur das, ein Blick auf Booking.com offenbart eine beachtenswerte 9,7 (Durchschnitt aller Booking-com-Gästebewertungen auf einer Skala, die bei 10 schon endet). Chapeau!