Es wäre ja auch nicht der Wörthersee, würde nicht auch der idyllische Poscharnighof in Schiefling als Filmlocation herhalten müssen. Gleich zwei Mal je 3 Tage. Mit ziemlich viel Aufwand und Schienen in das sonst so ruhige Wohnzimmer der Gabaliers. Geschehen gleich zwei Mal für Dreharbeiten zur Serie „Der Arzt vom Wörthersee“. Das sorgt für Quote im ZDF und sonst wo. Garantiert. Selbst der große Erwin Steinhauer zog seinen Hut vor der stilsicheren Ästhetik des bäuerlichen Anwesens, das Silvesters Ur-Ur-Großvater zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwarb. Der Klagenfurter Kaufmann investierte in den Hof und erwarb mit dem übrigen Kapital noch eine Glocke für die Kirche. Den Rest legte er auf die Bank. Dann kam aber der 1. Weltkrieg. Das Ersparte war weg und der sakrale Klangkörper wurde für Kriegszwecke eingeschmolzen. So in etwa, erzählt Silvester die Hofchronik. Ein wirklich gelassener „Word-Rap“ der familiären Tatsachen ohne das Schöne, das hier zweifellos herrscht, zu stark zu betonen. Das zieht an. Die Filmwirtschaft und den internationalen Jet-Set. Es sind dies die gut betuchten Traveller, die weniger das Schlosshotel in Velden suchen, als sich vielmehr durch Ruhe, Klarheit und Schnörkellosigkeit neu verorten möchten. Lokal. Ultralokal sogar. So kommt es, dass neben deutschen Promi-Managern auch Australier, Russen und Araber den Weg in eine der drei Ferienwohnungen finden. Das nenne ich ganz zeitgeistig einfach mal Slowtravel. Also der Zustand, wenn Menschen, die sich 5*superior zwar leisten können, aber sich selbst freiwillig aus dem Spiel der infrastrukturpotenten, anonymen Super-Hotels nehmen. Ich kann es nachempfinden. Erdung tut gut. Ab und an. Vor allem, wenn der Alltag zunehmend an Speed gewinnt.