Heinrich kann aber auch anders. Der Bauernstand, Pfleger der Kulturlandschaft, ist heute nichts mehr wert. Sie hätten gegenwärtig keine guten Netzwerke mehr, keinen direkten Draht in die Politik, den Nationalrat, meint er. Das war früher anders. Aber egal. Von Förderungen hatte er sich eh nie abhängig machen wollen. Natürlich nimmt man das Geld, wenn’s denn gewährt wird – aber Heinrich war stets wichtig, dass sich seine Vorhaben und Projekte selbst rechnen. Basta. Bauer Preis ist erstaunlicherweise schon ein wenig Opfer seiner eigenen Umtriebigkeit, seines Speeds geworden, denn eigentlich möchte er es mit seinen 50 Jahren schon ruhiger angehen und nicht mehr „jederzeit eine Lösung im Kopf haben müssen“. Die Nachfolge ist eh gesichert, das sollte ihn beruhigt stimmen. Mit Simon, dem jüngsten seiner drei Kinder, steht der Jungbauer 4.0 schon in den Startlöchern für die noch ferne Hofübernahme, während die Oma mit 75 standfest für ausgezeichnetes, einfaches Essen sorgt. Slowfood könnte man dazu sagen, ohne auf der Eingangstüre zur Wirtshausstubn eine Plakette zu finden, die dieses Prädikat offiziell benennen müsste. Oma Preis kratzt das nicht. Egal. Auch die Schwester hilft in der Gastwirtschaft und am Hof. (Ehe-)Frau Preis unterrichtet Deutsch und Latein am Gymnasium in Spittal an der Drau. Gute Family-Power eben.